Als am 1. November 1986 der Weltbaum 2 an der Brandmauer am S-Bahnhof Savignyplatz eingeweiht wurde, war Berlin wieder um ein Kunstwerk im öffentlichen Raum reicher. Erdacht und umgesetzt von dem Aktionskünstler Ben Wargin. Das Werk erstreckt sich mit 100 Metern fast über die gesamte Bahnsteiglänge. Größtes und auffälliges Teil ist der 36 Meter Breite und 9 Meter Hohe namensgebende Weltbaum 2 von Siegfried Rischar. Das Motiv zeigt Gesichtern, Totenschädeln und eine Schlange, eine bedrückende Vision der Welt. Die Arbeit selbst ist als Halbrelief ausgeführt. Der untere Teil, angebracht in Fensterhöhe der S-Bahnwagen, besteht aus in Putz eingeritzte literarische Zitate, Emailen mit Reproduktionen von Kunstwerken und S-Bahntüren. In deren Fenster sind kleinere Arbeiten zu sehen. Der Abstand der Türen entspricht dem der S-Bahnwagen. Insgesamt 19 Künstler bringt Ben in der Origialen Fassung des Weltbaum 2 zusammen. Später werden weitere Fassungen von Ben erstellt. Die heutige Fassung trägt den Namen „Zerstörte Vielfalt 1933-1938-1945“. Heute bilden die S-Bahntüren und Emailen einen Teil der künstlerischen Ausstattung des Parlament der Bäume am Schiffbauerdamm, eine ebenfalls unter Denkmalschutz stehenden Anlage von Ben Wagin. Auf das „R“ in seinem Namen verzichtete Ben Wargin ab dem Jahr 2012 ganz offiziell.
Eintritt frei